LIMITED AND NUMBERED EDITION OF
200 COPIES.
IN CARDBOARD FOLDER SLEEVE.
‘tscheljabinsk65’, a german project,
in the area of Dark Ambient.
The 4 tracks on “titan woods/ancient forest” shows the new way and
the new ideas of ‘tscheljabinsk65”.
The project combines on this release very well, Soundscapes with elements
from Neo Folk and fill the
like spiritual/ethno influences,
with very melancholic and melodic moments.
This release is supposed to be understood
as the musical expression of human’s
natural roots still to be found
in modern individual’s unconsciousness.
tscheljabinsk65:
“the material on 'titan woods/ancient forest' was recorded in two
periods [august-september 02 and december 02] and is supposed to be understood
as the musical expression of human's natural roots still to be found in modern individual's
unconsciousness. in this archaic state of existence no exact seperation of
material and spirit is made and mythological
rational experiences. this unity of materialism and spiritualism is symbolized
with 'the tree' (woods/forest) reaching both, earth and heaven, i.e.
consciousness and unconsciousness. the contemplation of
some
archaic times of humanity would truely be a step backwards, but not to repress
spiritual experiences and the unconscious,
could be a method to seek harmony in this material post-industrial
society.”
review by Thomas Wacker
Mit
der zweiten Veröffentlichung „Titan Woods / Ancient Forest“ auf TOSOM verhält
es sich nicht anders, wenngleich hier ausschliesslich instrumentales Material
dargeboten wird. Hier liegen die musikalischen Schwerpunkte deutlich eher
im ambienten und rituellen Bereich, was allerdings Atmosphäre und Ausdruckskraft
nicht schadet. Besonders der Track „Landscapes“ erweist sich – für meinen
Geschmack – als besonders inspiriend, und während man andächtig den sphärischen
Collagen, unterschwelligen Rhythmen und Naturgeräuschen lauscht, fühlt man
sich hier und da sogar ein wenig an Künstler wie VIDNA OBMANA erinnert. Doch
TSCHELJABINSK65 ist eigenständig und überzeugt mich mehr, als vieles andere,
was ich in den letzten Monaten aus diesem Bereich zu hören bekommen habe.
Meine Wertung: 9 von 10 möglichen Punkten.
Nachdem
ich im Black positive Kritiken zum Schaffen dieses Projektes gelesen habe
war meine Neugier geweckt. Hinter Tscheljabinsk 65 steht tr, der es – laut
Bandhomepage - 1999 mit dem Ziel ins Leben rief, harschen und monotonen Industrial
zu produzieren. Mit diesem Stil hat die vorliegende CD zum Glück nichts mehr
gemeinsam. Vielmehr handelt es sich hier um einen erfreulich ausgereiften
Tonträger, der stilistisch irgendwo zwischen Dark Ambient und Neofolk anzusiedeln
ist. Vergleiche zu anderen Bands zu ziehen fällt schwer - was für die Eigenständigkeit
des Projektes spricht. Ein gewisser gitarrenspielender Uniformfetischist,
der im allgemeinen jeder mit Neofolk-Anleihen experimentierenden Band als
Referenz untergeschoben wird, kann hier nur bedingt genannt werden. Eher würde
ich ruhigeres Darkwood-Material oder die letzte Of The Wand And The Moon Veröffentlichung
heranziehen. Allerdings gefallen mir die durchweg rein instrumentalen Tracks
auf dieser CD deutlich besser als die doch recht langatmigen Ambient-Gehversuche
des Barden aus Dänemark. Highlights des leider nur knapp halbstündigen Werkes
sind Titan Woods und das über 11-minütige Ancient Forest. Insgesamt also ein
Beispiel dafür, dass Underground Veröffentlichungen durchaus qualitativ höherwertiger
sein können als vieles,
was manche Label uns in letzter Zeit geliefert haben. Ich kann diese Veröffentlichung
jedem Freund ruhiger Klänge besten Gewissens ans Herz legen. Letzte Zweifel
sollten die zur Verfügung stehenden mp3 `s (Link siehe weiter unten) zerstreuen.
Die CD-R ist übrigens auf nur 200 Exemplare limitiert und kann direkt beim
Label für 5,50 EUR + Porto bezogen werden. Zum Abschluss noch ein kleiner
Exkurs zum Bandnamen: Tscheljabinsk 65 (oder Mayak), war für viele Jahre die
Hauptproduktionsstätte für atomwaffenfähiges Plutonium in der Sowjetunion.
Berühmheit erlangte Mayak u.a. durch die erst 1989 offiziell bestätigte Explosion
eines mit hochradioaktiven Abfall gefüllten Tanks durch Versagen der Kühlanlage
am 29. September 1957. Dabei wurde die doppelte Menge der bei der Tschernobyl-Katastrophe
emittierten Strahlung freigesetzt.
Legacy
Nr.23 (01/2003)
review by Ruben Heim
Mit
Gitarre und Flöte dem elektronischen Dark Ambient zu Leibe zu rücken, ist
nun wahrlich keine alltägliche Herangehensweise. Doch gerade die Nähe zum
Neo-Folk macht es leicht, Leute aus der ruhigeren Gitarrenfraktion anzusprechen.Thematischbewegt
sich TSCHELJABINSK65 mit „Titan Woods/Ancient Forest“ eh auf einer gemeinsamen
Linie von Neo-Folkern und Neuheiden bis in die Hippie- und Alternativbewegung:
der Natur. Hier verstanden als Partnerin des und unteilbare Einheit mit dem
Menschen, als Verbindung von Materiellem und Spirituellem, als Vereinigung
von Bewusstem und Unbewusstem – ausdrückt in dem Symbol des Baumes als Mittler
zwischen Erde und Himmel. Ein wie ich finde, anrührendes und überraschendes
Werk, das sich nicht ohne weiteres einer Richtung zuweisen lässt und daher
auch von vielen Gruppen rezipiert werden sollte. Eine der 200 Kopien sollte
man schon besitzen.
review by Stéphane F.
Another
very beautiful release by this German project, with only 4 tracks. It would
have been fantastic to have a whole album with such a quality.Nevertheless,
the first two tracks are very quiet, with dreamy acoustic guitar, clear notes,
that goes slowly into loneliness, evolving in a time of silence and meditation.
The last tracks are more ambient, but with a very rich variety of sounds and
a peaceful harmony. A music to listen to under the shade of a tree, at dawn.
An excellent release !
Bad Alchemy #44
Trs TSCHELJABINSK65 orientiert sich nur dem Namensmuster nach an Mourmansk150,
seine auf titan woods / ancient forest (TOSOM 005, mCDR) angeschlagenen Klänge
sind aber vom harschen Noise des Franzosen noch weiter entfernt als der Ural
von Kola. Akustische Gitarren-Folk-Romantik wird von einer elektronischen
Brandung umspült, eine Flöte setzt panische Akzente, durch die unendlichen
Wälder pfeift ein eisiger Boreas, es tingelt silbrig im Windspiel. Die Landschaft
singt sich selbst ein Lied, in einsamster Stadtferne und Menschenleere. Alles
ist durchpulst von einer rauhen Unschuld, die wesentlich von der Unberührtheit
herrührt. Auch ohne Worte, gerade ohne Worte, atmet in dieser Musik der misanthrope
Pessimismus von Sol Invictus. Im vierten Abschnitt übernimmt dumpfes Getrommel
und sakraler Klingklang die Rolle des Pförtners und Führers in die Ur- und
Unterwelt des Unterbewusstseins, in eine 'Natur', die unter dem Decknamen
'Wald' immer schon auf die Heimkehr des zivilisationsmüden verlorenen Sohnes
gewartet hat. Bei mir steht das Heimweh nach Wald & Wiese, die Sehnsucht
nach Unterwelten & Hinterwäldern jetzt nicht gleich im Apokalypse-Verdacht.
Wie bei allem Naiven, Ausflüchtigen und Schratigen ist aber meine Ameisennatur
alles, was ich an 'Natur' beizusteuern habe.
Interview
Black #30 interview
by Thilo Volz
tscheljabinsk65