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Reviews *** Reviews
Heathen
Harvest
Tobias Fischer, as label founder, webzine editor, and musician, is a gentleman
with impeccable experimental/ ambient credentials, and so it is with pleasure
that I looked to reviewing this double CD-R album, released under the moniker
Feu Follet. For the most part the music is very conventional – long, slow-moving
drones, pads, and synth-strings, with tranquil percussion at times. Misty
samples that evoke filtered natural noises and eerie, mythic creatures, are
scattered throughout the very lengthy tracks. Timbres bleed together in a
rich and smooth way, and at times the album has a strong New Age feel, darkness
but also warmth. To be honest, that is about all that one can say about the
music, with the exception of track two on disc one, “Elemental”: an uncredited
Japanese-speaking gentleman orates across some of the most exquisitely composed
ambient/trip-hop I have heard, airy melodies and artful percussive elements
melding into a marvellous groove. It is a bit of a shame that this influence
doesn’t recur throughout the album, actually. That said, although this release
basically does not tread any new ground or do anything particular inventive
– well, I find myself listening to it almost obsessively, even though finding
enough time to sit through the whole 108 minutes is something of a challenge.
I would like to try to explain just why I like this, in some ways quite generic,
release so much. Really it comes down, perhaps, to the creative intent of
the artist coming through the music. Conventional ambient though it might
be, every tone and drone somehow has the character of a human voice raised
in gentle song, soothing choruses that weave together to form an all-encompassing
dream state. The music washes in tranquil waves over one’s ears, dissolving
the small everyday mental turmoil to which we are so often accustomed. I do
not quite understand how Fischer has achieved this, but he has, and masterfully
so. At some points the release tarries in darker or murkier places, but on
the whole it returns to its spacious horizons and wide panoramas. It invokes
a strong synaesthesia to me: for me it is played in the keys of blue, purple,
green, and black, ribbons of colour trailing and blurring through a night
sky. This release is limited to 150 copies (presented in a very cool DVD case
format), so if all this sounds appealing then you might need to act swiftly
in order to get yourself a copy. There is not much more I can say about this
release, except to strongly recommend it to anyone who likes ambient music
from the more soothing end of the spectrum. I hope Fischer explores his trip
hop ideas more in future releases, too.
Der Medienkonverter
Feu
Follets neues Album ist ungewöhnlich. Nicht nur, weil es gleich als Doppel-CD
daher kommt und vier Songs mit mehr als 20 Minuten Spielzeit beherbergt, nein,
"Nuages Sur La Nuit" startet in "L'Horizont S'Approche" mit an die Natur angelehnten
Geräuschen. Diese an Vogelgezwitscher und Grillenzirpen erinnernden Töne werden
mit warmen, seicht an- und abschwellenden Sounds untermalt. Der damit etwas
naturmystisch klingende Song kann wahlweise als Soundtrack für den Sonnenauf-
oder für den Sonnenuntergang verwendet werden. Lediglich die Länge von knapp
22 Minuten ist etwas übertrieben. Doch die Überraschungen gehen weiter. Im
nächsten Song "Elemental" begrüßt uns Kenji Siratori mit harten, japanischen
Worten bevor der Song mit seichtem Beat und sphärischen Klängen zu einem wahren
Chill-Out-Track mutiert. Es geht aber auch anders. "Ewa Eternelle" wendet
die entspannt-fröhliche Stimmung ins Gegenteil. Düster und bedrohlich mit
viel Hall und etwas Gitarre bewegt sich der Song mitten im Dark Ambient. Ohne
'dark' und somit nur noch nach Ambient klingt das folgende "Lucia S'Envole"
mit langen Tönen, die sanft auf und ab gleiten, sehr entspannend und fast
schon esoterisch. Die zweite CD beginnt mit "Nuit" etwas Science-Fiction-mäßig.
Rauschen und Töne, die mehr an eine Melodie erinnern, als wirklich eine zu
sein. Eine minimalistische Vertonung des Weltalls. "Vagues De Lait" haucht
Klavierklänge, die später durch glockenähnliche Sounds ersetzt werden und
dem Song damit mehr Kraft verleihen. "Promesses Vaines" verlegt sich dann
wieder in den sphärischen Ambient und ist insgesamt etwas zu lang geraten.
Die Unterschiedlichkeit der Song erklärt sich vielleicht dadurch, dass Feu
Follet Mastermin Tobias Fischer die Songs eigentlich für mehrere Alben gedacht
und sie über anderthalb Jahre geschrieben hat. Wie bei Tosom üblich, ist das
Doppel-Album in der DVD-Box auf 150 Exemplare limitiert. Gerade für Ambient-Liebhaber
ein kleines Fundstück, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Vital
Weekly
679
Behind Feu Follet is Tobias Fischer, perhaps you recall this from previous
reviews, but he is also a writer for the excellent Tokafi site, which is not
unlike Vital Weekly, but then also with interviews. Go check that out. Its
nice to see that as Feu Follet he releases this double CDR, which seems to
me very uncommon in the world of CDR where more is certainly more and others
would have opted for 2 releases. Feu Follet is an ambient/drone based project,
that much we learned in the past, but we are pressed against that fact here,
in this 108 minute lasting trip. A long ride. Long pieces of what seems to
be synthesizers (analogue? digital?) waving nice tapestries of sound, sometimes
underlined with a simple mechanical rhythm, as such in the 'Promesses Vaines'
piece or even ambient house alike in 'Elemental'. This is great music, be
it that nothing much new happens under the big Ambient umbrella. This is music
to undergo rather than to get through by listening thoroughly concentrated.
Great late night music to dream by, to read by or perhaps even to sleep by.
Club-Debil
Zwei CDs enthält diese DVD-Hülle, enthalten sind darauf insgesamt sieben Stücke.
Das heißt mit anderen Worten: entweder hier liegt ein Fall von Verschwendung
vor oder die Stücke sind recht lang. Wir können Euch beruhigen, letzteres
ist der Fall. Vier der sieben Tracks reißen die 20-Minuten-Grenze spielend.
Dass manche Stücke vielleicht etwas zu lang sind, ist aber auch das einzige
"Negative" an dieser Platte. Ansonsten lässt sich konstatieren: echt geniale
Musik! Feu Follet aka Tokafi aka Tobias Karsten Fischer hat es wirklich drauf.
Sein sich sehr langsam entwickelnder Ambient ist alles andere als "dark" ohne
jedoch alberne "happy vibes" zu verströmen. Vielmehr fühlt sich der Hörer
gerade bei den überlangen Stücken in eine stille, in ihrer Schönheit atemlos
machende Natur versetzt. Worte können aber nur unzureichend beschreiben, wie
Feu Follet dies gelingt. Basis sind meist lichte, pulsierende Drones, zu denen
sich immer wieder Elemente klassischer Musik gesellen. Alles ist absolut unaufgeregt,
kurz vor der Grenze zum Statischen. Eigentlich ist "Nuages Sur La Nuit" die
ideale Musik, um dabei einzuschlafen und etwas Schönes zu träumen. Doch Fischer
weiß, dass der Hörer mit solchen Sounds allein vielleicht etwas über- oder
unterfordert ist, deshalb scheut er auch den (sehr sparsamen) Einsatz von
Rhythmen und Samples nicht, insbesondere das "japanische" "Elemental" bleibt
hier in Erinnerung. Im Gegensatz zu älteren Releases, die mir immer ein wenig
verkopft vorkamen, bewegt sich "Nuages Sur La Nuit" irgendwo zwischen ätherisch
und bodenständig (im positiven Sinne des Wortes). Alles in allem eine meiner
Lieblings-Ambientscheiben derzeit. PS: Das Artwork stammt übrigens von Mirko
Uhlig.
Kulturterrorismus
Wenn ein viel beschäftigter Mann wie Tobias Fischer (tokafi, Ex Ovo, usw.)
noch Zeit findet, um ein neues Doppelalbum (CD-R) aufzunehmen, müssen ihm
die zu vernehmenden Sounds aus Ambient, Drone & Berliner Schule eine Herzensangelegenheit
sein, anders lässt sich das Ergebnis auf “Nuages Sur La Nuit” nicht erklären,
welches in einer Auflage von 150 Exemplaren über Tosom das Licht der Welt
erblickte, wo eigentlich ehr die härtere Gangart aus dem elektronischen Untergrund
Heimat findet. Inhaltlich lässt der Münsteraner viele Interessierte durch
seine französischen Trackbetitelungen im Dunkeln stehen, die zwar seinem Gesamtkonzept
einen besonderen Charme verleihen, aber die Mehrheit zum Griff nach dem Deutsch-Französischen
Wörterbuch zwingen, wenn sie die verarbeiten Themen auf “Nuages Sur La Nuit”
in Erfahrung bringen möchte. Die insgesamt 7 Tondokumente auf dem Oeuvre “Nuages
Sur La Nuit” gleichen einer entspannenden Wellnessmassage für Geist, Seele
& Gehörgänge, welche durch die Schnelllebigkeit & Hektik dieser Gesellschaft
immer wieder aus dem Gleichgewicht geraten und sich nach Entspannung, Ruhe
& Frieden sehnen. Tobias Fischer verwendete für seine Klangcollagen Indigrenzien
aus den Genres Ambient, Drone & Berliner Schule, welche gemeinsam eine ergreifende
wie einnehmende Symbiose ergeben, die wie eine Kollobaration von The Sushi
Club, Troum & Klaus Schulze klingt. Alle Tracks auf “Nuages Sur La Nuit” wandeln
zwischen leichter Rhythmik & tiefen Atmosphären, wodurch die geneigte Hörergemeinde
wohlig warme Stimmungen & Strukturen ereilen, die so manchen Ohrwurm transportieren.
Zur Akzentuierung streute der Protagonist vereinzelte Sprachsamples ein, die
die Rezipientenschaft hin und wieder aus ihrer Trance erwecken, welche sie
fast zwei Stunden umgarnt und vom Ballast & Stress der modernen Welt befreit.
Einen speziellen Anspieltipp möchte meine Wenigkeit nicht empfehlen, da alle
Stücke auf dem Opus “Nuages Sur La Nuit” eine in sich geschlossene Einheit
darstellen, welche Frau oder Mann am Besten in einem Durchlauf konsumiert,
um das größte Hörerlebnis zu “ergattern”. Das Gesamtpaket “Nuages Sur La Nuit”
rundet Mirko Uhlig mit seinem geschmackvoll gestalteten Artwork ab, welches
unterschiedlichste Interpretationsmöglichkeiten offenbart. Fazit: Der seit
2005 publizierende Künstler Tobias Fischer hinter Feu Follet offeriert mit
“Nuages Sur La Nuit” ein vielseitiges Ambientwerk, welches von der ersten
bis zur letzten Sekunde gefangen nimmt und für Entspannung vom hektischen
Alltagsleben sorgt – meine absolute Kaufempfehlung!
Sonumo.net
review
by Stephen Fruitman
As
a project, this may be Feu Follet´s "chant du cygne" - its swan song. Or it
may not. Intended by Tobias Fischer as an exploration of sound as a language
that is "soft, fluent and elegant", he announced on his website that he was
done with the monicker, then had second thoughts. (Among whatever other ideas
he is pondering, only the first volume in a projected trilogy entitled "The
Icicle Lectures" has seen the light of day.) Whether this is adieu or not,
Fischer is certainly not retiring as an artist, and as far as Feu Follet is
concerned, we now have a hefty DVD box beautifully designed by Mirko Uhlig
and housing two compact discs to enjoy. Both discs begin and end with twenty-minute
epics, sandwiching shorter pieces between them. It is, apparently, a cloudy
night, and the first track on the first disc informs us that we are approaching
the horizon. We hear a drip-drip-drip against a twittering, glittery backdrop
– is the night melting? ”Elemental” jars you out of your pleasant revery as
a gravelly voice abruptly begins expounding on some matter in an unidentifiable
tongue. His speech done, a groovy little techno beat ensues, soon joined by
a sparse but pretty melody that grows with each instrument added into a modestly
cosmic rock club jam. A brief chill down moment puts us in the right frame
of mind for the twenty-one minute finale of ”Lucia s´envole”, which soars
on gusts of ambient breath. Ahh. Disc Two opens grandly with ”Nuit”, a space
opera - infinite space and friendly gases upon which to float. We seem to
have made solid ground by the second track, with fine gravel crunching underfoot,
but resume our spacewalking on ”Promesses vaines”, to the occasional beat
of an oddly-ringing hammer. Outdoor repairs being made to the space station?
There are absolutely no disappointments in the Feu Follet catalogue and should
this indeed be its last entry, then it is a substantial and fitting one.