MX NIHIL

 

Sick.Beasts

 

TosomXS-007-Cover

 

 

TOSOM XS-007

 

3" CDR, 3 TRACKS, 20 MINUTES

LIMITED AND NUMBERED EDITION OF 150 COPIES

MINI DVD BOX WITH 2 INLAYS.

 

PRICE:  6,00 €

 

Power Electronixxx from Germany. The man behind MX NIHIL is very active for a long time now. He stands, with projects like BLANK BANNER, IRON YOUTH, BLACK LIGHT ORCHESTRA, THE 120 DAYS (and others) with tons of different releases (most very limited), for the tradition of Industrial Noise: d.i.y., provocative, aggressive, harsh and loud.
MX Nihil is the newest project.


Tracks
01 - Crypt Lover (mp3)
02 - Thee Bloody Jaws
03 - Slaughter The Hoes (Loser) (mp3)

Click on mp3 to hear music samples

Reviews *** Reviews

Club-Debil
Das Cover in schönster Horror- und Psychotradition, der Titel "sick.beasts" zweideutig und ganz klar verständlich, drinnen ein Bild von einem weiblichen Torso und darunter die Zeile: "Cock Is Master". Auf dem Tonträger böses Gekratze und Samples aus Pornofilmen, welcher Art auch immer. Einem jüngeren Protagonisten würde man sofort unterstellen, dass es hier um alberne Provokation geht. Matt X Nihil ist aber seit 1999 in verschiedenen Industrial, Power Electronics und experimentellen Projekten unterwegs, hauptsächlich als Iron Youth, Black Light Orchestra, Blank Banner, Birkenau und The 120 Days. Setzen wir also mal voraus, dass die Ästhetik und das augenscheinlich "Anstößige" bewusst eingesetzt wurden. "All frustration and disgust performed and put together by mx nihil in the wallmacht studios in 2008". Diese Zeilen von der CD-Hülle erklären den Gemütszustand des Künstlers beim Kompositionsprozess. Würde er Rock'n'Roll machen, gälte er sicher als "Angry Young Man", im weiten Feld des Industrial würde ich das Gehörte als Powernoise klassifizieren. Rollte Subbässe, Kratzen, schmirgeln, Rhythmusüberlagerungen, manche davon superschnell andere auf Herzschlagebene…Das ist hochgradig psychoaktiv mit bisher noch unerforschten Nebenwirkungen. Vielleicht macht der Genuss dieser Scheibe den Hörer zu einem durchgeknallten Axtmörder, der im Stadtwald sein Unwesen treibt. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass es irgendwelche sexuellen Veränderungen gibt, denn eigentlich geht es darum, glaubt man dem Slogan auf der CD: "dedicated to my hollow heart and my erect(ed?) cock". Da feiert jemand seinen Schwanz! Vielleicht eine ungewöhnliche Art dies zu tun, aber mein Gott, warum nicht? Psychoakustik trifft Masochismus!

Der Medienkonverter

Nun, es gibt solche und solche Liebeserklärungen. Ob ein mit Noise und Power-Electronix gefüllter Tonträger zu den besonders schönen gehört, liegt im Auge des Betrachters bzw. dem Ohr des Hörers. Viel interessanter im Fall von MX Nihil ist, für wen die Musik gedacht ist: "Dedicated to my hollow heart and my erect(ed?) cock". Auch ok, drei Songs seinem Geschlechtsteil zu widmen, zumal die CD dann auch noch mit "Sick Beasts" betitelt ist. Klar provokative thematische Ausrichtung. Oder einfach nur ein Scherz? Wer weiß. Nach der Beleuchtung des Themas widmen wir uns der Musik bzw. dem Krach, der auf dieser Mini-CD enthalten ist. Ein Hinweis auf der Hülle macht auf Frustration und Empörung aufmerksam, die in den drei Songs konzentriert sind. Die hören sich an wie elektrostatische Entladungen im tiefen Bassbereich. Grollen, Kratzen, Blubbern und ein paar Samples machen diesen Noise zwar nicht zu etwas Außergewöhnlichem, aber doch so interessant, dass es durchaus einen gewissen Reiz hat, dieses orgiastische elektronische Unwetter über sich hinweg ziehen zu lassen. Matthias Mützlitz alias MX Nihil kann im Übrigen auch in zahlreichen anderen Projekten wie Iron Youth, Birkenau, Black Light Orchestra, The 120 Days oder Blank Banner bewundert werden, um nur ein paar zu nennen.

Kulturterrorismus
Seit 1999 treibt der “durchgeknallte” Akteur hinter MX Nihil sein musikalisches “Unwesen” unter Projektnamen wie Black Light Orchestra, Iron Youth, Birkenau, The 120 Days usw., um nur ein paar bekanntere Namen zu nennen. Im Mittelpunkt dieser offerierten Aktivitäten stehen vornehmlich Provokationen und abstruse Thematiken, die Euch natürlich auch auf dieser MCD “Sick.Beasts” ereilen. Der Provokateur spricht auf “Sick.Beasts” offen in vertonter Form über die Erektion seines Gliedes, einen blutigen Kiefer und kaputte Hacken. Die sexuelle Komponente auf diesem Mini Release erinnert eindeutig an die frühe Phase der (Ur-)Industrialbewegung, wo solche “Dinge” öfters im Vordergrund standen. Ob das Zuschaustellen der eigenen Sexualität und Sprüche der Marke “dedicated to my hollow heart and my erect cock (Zitat)” von geringem thematischem Anspruch (Niveau) zeugen oder nur eine reine Provokation übermitteln, sollte jede Rezipientin bzw. jeder Rezipient selbst für sich im stillen Kämmerlein entscheiden. Musikalisch offenbart MX Nihil auf diesem Tonträger eine brachiale Mischung aus Noise und Industrial, die in keiner Sekunde Luft zum Durchatmen lässt. Ohne Gnade und Rücksicht auf die Gehörgänge walzt der Tonakrobat mit den drei Stücken ‘Crypt Lover’, ‘The Bloody Jaws’ & ‘Slaughter The Hoes’ auf “Sick.Beasts” durch die heimischen Boxen und bereitet Freaks des extremen Krachs ein Hörerlebnis. Diejenigen, die keine harschen Krachcollagen vertragen, müssen von diesem Oeuvre Abstand nehmen, ansonsten droht der Kollaps der Nerven. Keine Frage, ein sehr extremes Opus aus jeglicher Perspektive betrachtet, welches MX Nihil hier kredenzt, aber mir persönlich fehlt es ein wenig an Abwechslung innerhalb der Tondokumente. Unter dem vorherigen Gesichtspunkt leidet auch der Wiedererkennungswert gegenüber anderen Publikationen im Genre Noise, ein Manko, welches es in der Zukunft abzustellen gilt, ansonsten droht die dauerhafte Mittelmäßigkeit. Monotonie als Stilmittel in allen Ehren, aber irgendwo muss die Eigenständigkeit mehr zum Vorschein kommen – Faktum! Das gute “Stück” erblickte das Licht der Welt auf Tosom, in einer streng limitierten Auflage von 150 handnummerierten Exemplaren (Mini DVD Box). Fazit: Wer die derbe Klatsche aus Noise und Industrial liebt bzw. schätzt, sollte sich diese MCD “Sick.Beasts” von MX Nihil auf dem direkten Weg bestellen, der Rest hingegen wendet sich anderen Oeuvres zu.